Pädagogisches Konzept

Pädagogisches Konzept


Inhaltsverzeichnis

 

  1. Leitbild
  2. Eingewöhnung im Kindergarten
  3. Tagesablauf
  4. Basiskompetenzen
  5. Bildung- und Erziehungsbereiche
  6. Kooperation Kindergarten/Grundschule
  7. Integration



 

1. Leitbild


Liebe Eltern,

dem Kindergarten des Eberfinger Kinderhaus "Ich & Du" ist es ein großes Anliegen, unser wertvollstes Gut "unsere Kinder" zu hegen, zu fördern und zu schützen. Unsere Kinder haben ein Recht auf Bildung von Geburt an. Durch die Bildung des Kindes sollen die Persönlichkeit, die Begabung und die geistigen und körperlichen Fähigkeiten voll zur Entfaltung kommen. Frühzeitiger Lernbeginn und Kompetenzerwerb sind im Interesse der Kinder, aber auch der Gesellschaft. Gerade jetzt, im Hinblick auf den Wandel der Lebenswelten unserer Kinder, d.h.:

  • Leben ohne Geschwister, nur mit einem Elternteil, Patchworkfamilien
  • Mütter wollen/müssen arbeiten...


Somit sehen wir unsere Aufgabe verstärkt darin, mit dem Träger zusammen, bestmögliche Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sich eine lernfreudige und starke Persönlichkeit entwickeln kann.


Ihr Kind hat in unserer Einrichtung folgende Rechte:

  • so akzeptiert zu werden wie es ist (siehe Inklusion)
  • auf aktive, positive Zuwendung und Wärme
  • auf ein individuellen Entwicklungsprozess unter Berücksichtigung seines eigenen Tempos (Montessori: "Hilf mir, es selbst zu tun")
  • durch eigenbestimmtes Handeln selbstständig zu werden und somit vielfältige Erfahrungen zu machen (Resilienz = Widerstandsfähigkeit / Empathie = Einfühlungsvermögen).


Außerdem wollen wir Ihnen als Eltern in Erziehungsfragen zur Seite stehen, sie unterstützen, entlasten, aber auch Ihr Wissen und Ihre Erfahrungen in unserer Arbeit miteinbeziehen.


Unser Leitsatz lautet:

"Ein Stück Weg gemeinsam gehen"


Mit Hilfe des "Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplanes" (BEP) haben wir unsere pädagogische Arbeit neu durchdacht, neu bearbeitet und in dieser Konzeption niedergeschrieben.



2. Eingewöhnung im Kindergarten


Um den „Neuen Kindern“ einen stressfreien und harmonischen Einstieg in den Kindergarten zu bereiten, empfehlen wir Ihnen, sich in der ersten Woche genügend Zeit für die Eingewöhnung Ihres Kinders zu nehmen. Dadurch besteht die Möglichkeit den täglichen Aufenthalt zeitlich zu staffeln. Wir behalten uns vor, je nach Ablauf der Eingewöhnung, Ihnen mit der Buchung des Mittagessens in der ersten Woche Empfehlungen auszusprechen.

Die Kinder, die innerhalb der Einrichtung wechseln, d.h. von Krippe in den Kindergarten, schnuppern während der letzten Wochen vor den Augustferien in der Gruppe, in die sie dann ab Beginn des neuen Kindergartenjahres gehen.

Die Kinder, die unsere Einrichtung neu besuchen, starten an dem Tag, den Sie an ihrem persönlichen Schnuppertag (wird am Elternabend festgelegt!)  mit der jeweiligen Gruppenleitung vereinbart haben.



3. Tagesablauf


Um 7:00 Uhr öffnet unsere Einrichtung. Die Kinder werden gemeinsam in der Eulengruppe von 7:00 Uhr bis 7:45 Uhr betreut. Um 7:45 Uhr werden die Kinder von der jeweiligen pädagogischen Fachkraft abgeholt. Die Bringzeit dauert bis 8:30 Uhr.


Dann beginnt jede Gruppe ihren Tag mit dem Morgenkreis. Der Morgenkreis von ca. 8:30 Uhr bis 8:45 Uhr wird mit einem Begrüßungslied eröffnet. Im Anschluss wird die Anwesenheit der Kinder überprüft, die Kinder zählen sich selber durch und stellen dadurch fest, welche Kinder heute fehlen. Zudem werden die Aktivitäten für den Tag geklärt, der Tagesablauf besprochen, das Datum, Wochentag, Monat, Jahreszeit und Wetter mit Hilfe eines kindgerechten Bildkalenders ermittelt. Wenn es die Konzentration der Kinder noch zulässt, bietet man im Morgenkreis eine kleine Aktion (Lied, Fingerspiel, usw.) an. Hier ist auch der Raum für persönliche Geschichten/Erlebnisse der Kinder, die unbedingt mitgeteilt werden müssen (z.B. ... am Wochenende waren wir ... ).


Nach dem Morgenkreis beginnt die Frühstückszeit (von 8:45 / 9:00 Uhr bis 10:30 Uhr) und die Freispielzeit.

Wir legen Wert auf eine gesunde Brotzeit. Die Kinder können selbst entscheiden, wann und mit wem sie Frühstücken wollen. Außerdem lernen sie ihr Geschirr selbstständig herzurichten und wieder weg zu räumen.


Das Freispiel, in dem die Kinder ihren Spielort, den Spielpartner, Spielart selbst auswählen, ist ein wichtiger Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit. Für die Kinder handelt es sich dabei um einen wichtigen Erlebnisschwerpunkt, bei dem es um Entfaltung ihrer Persönlichkeit geht und dem Erkennen eigener Gefühle und Bedürfnisse. Sie müssen dabei soziale Kontakte aufnehmen, in dem sie sich austauschen, Absprachen treffen, Rücksicht nehmen und Konflikte lösen. Somit bauen sich eine Reihe von Grundkompetenzen (Frustrationstoleranz, Empathie, Respekt,...) auf. Dabei nehmen wir eine beobachtende und unterstützende Haltung ein, wodurch die Kinder immer noch das Gefühl erhalten, selbstständig tätig zu sein. Hier möchten wir Sie auf die Bedeutung des "Spiels" hinweisen:


„Das Spiel ist die elementare eigenaktive Ausdrucksform des Kindes, über die sich Lebensbewältigung und Selbstbildung vollzieht. Der Zweck liegt nur im Spiel selbst. Das Spiel im engeren Sinn ist die zentrale Betätigung eines Kindes, mit der es Kontakt zu seiner Umwelt aufnimmt. Das Kind erhält durch die Reaktionen der Spielpartner ein Wissen über eigene Fähigkeiten, Schwächen, Gefühle und Wünsche. Auf diese Weise kann das Kind ein Bild von sich entwickeln und weiterbauen. Das Spiel ist eine spontane Aktivität, ausgehend vom Kind. […] Dem Spiel kommt in Kindertageseinrichtungen eine grundsätzliche Bedeutung zu. Über das Spielen entwickeln sich Kinder, sammeln Erfahrungen, verarbeiten Eindrücke und Erlebnisse und erwerben nebenher unbewusst eine Menge an Wissen und sozialen Fähigkeiten“. (Knut Vollmer: Fachwörterbuch für Erzieherinnen und pädagogische Fachkräfte. Freiburg: Verlag Herder, 2013)


Aus diesem Grund nimmt das Freispiel in unserem Tagesablauf den größten Teil ein.

Während des Freispiels bieten wir auch unterschiedliche Beschäftigungen an, in denen unsichere Kinder sich erstmal mit uns abgeben und dann, wenn sie selbstsicherer sind, an das Freispiel hingeführt werden (betrifft die Kinder, die nicht gleich einen Zugang zu den anderen Kindern oder zu einer Beschäftigung finden, aber auch Kinder, die einfach nur zusammen mit uns sein wollen).


Zudem findet man in dieser Zeit Raum für gezielte Angebote, um Kinder auch individuell zu fördern.

Mit einem Aufräumlied beenden wir das Freispiel und treffen uns nach dem gemeinsamen Aufräumen im Stuhlkreis. Der Stuhlkreis beeinhaltet Gespräche, Lieder, Fingerspiele, Gedichte, verschiedene Arten von Spielen und Tänzen. Nach dem Stuhlkreis lesen wir meistens noch ein Buch oder gehen in den Garten. Dort können die Kinder ab 11:45 Uhr bis 12:30 Uhr abgeholt werden (je nach ihrer jeweiligen Buchungszeit).


Für die Kinder, die nicht abgeholt werden, findet um 12:00 Uhr das gemeinsame Mittagessen statt. Die Kinder suchen sich einen Platz aus, dann sprechen wir gemeinsamen einen Spruch und wünschen uns einen „Guten Appetit“. Nach dem Essen helfen die Kinder beim Tischabräumen und Saubermachen. So beziehen wir die Kinder in die täglichen Belange des Lebens mit ein, sie lernen Verantwortung für die jeweilige Aufgabe zu übernehmen. Hier kommt unsere Küchenfee "Ingrid" auch zum Einsatz. Je nachdem in welcher Gruppe sie vermehrt gebraucht wird.
Die Kinder haben nach dem Essen die Möglichkeit sich auszuruhen oder die einzelnen Spielecken zu nutzen. Kinder die noch übergangsweise einen Mittagsschlaf benötigen, werden im Nebenraum der Eulengruppe hingelegt. Dafür haben wir neue Betten angeschaft mit dazugehörigen Decken. Sie können aber jeder Zeit eigenes Bettzeug für ihr Kind mitbringen. Ab 13:00 Uhr bis 15:00 Uhr können die Kinder je nach Buchungsziet abgeholt werden. Nach der Ruhepause können die Kinder spielen, basteln oder wir lesen noch ein Buch, wenn das Wetter es zulässt gehen wir gegen 13:45 Uhr in den Garten. Um 13:45 Uhr startet auch unsere neu gegründete "Naturgruppe", dass heißt je nach Witterung und Personal können die Kinder daran teilnehmen. Wir starten im Kinderhaus und erkunden Eberfing, gegen 14:45 Uhr sind wir wieder zurück. Die Teilnahme ist freiwillig. Unsere Kinderhaus schließt um 15 Uhr.

Hinweis:
Bitte achten Sie auf Pünktlichkeit und halten Sie Ihre Buchungszeiten ein.Bei Krankheit oder Freimeldungen bitten wir Sie uns bis spätestens 08:30 Uhr telefonisch Bescheid zu geben. Die Kinder, die zum Mittagessen angemeldet gewesen wären, können dann das Essen bei uns ab 11:30 Uhr abholen.



4. Basiskompetenzen, die während des Tagesablaufs zum Einsatz kommen:


Wir versuchen im Kindergartenalltag die Basiskompetenzen so zu stärken und zu festigen, dass unsere Kinder bestmöglichst die Anforderungen der Schule bewerkstelligen können und sich das Kind zu einer starken Persönlichkeit entfaltet, die den Anforderungen des Lebens standhalten kann.

Die Widerstandsfähigkeit (Resilienz) ist die Grundlage für eine positive Entwicklung, Gesundheit und hohe Lebensqualität.


Mit familiären Veränderungen und Belastungen kann gezielt umgegangen werden.

Zitat: „Erkläre mir, und ich vergesse. Zeige mir, und ich erinnere. Lass es mich tun, und ich verstehe“ (Konfuzius)


 

Personale Kompetenz

Selbstwahrnehmung:

Durch die individuelle soziale Mitverantwortung stärken wir das Selbstbewusstsein und das Selbstwertgefühl.
Die Autonomie (Unabhängigkeit) jedes Einzelnen erfordert Konfliktfähigkeit und Kompromissbereitschaft (siehe soziale Kompetenz).

Die Kinder lernen Probleme unterschiedlicher Art zu analysieren, Problemlösungsalternativen zu entwickeln, diese abzuwägen, sich für eine von ihnen zu entscheiden, diese angemessen umzusetzen und den Erfolg zu prüfen. Das Kind ist Neuem gegenüber, aufgeschlossen.


Denkfähigkeit:

Das Denken des Kindes führt häufig zu Widersprüchen, die dem Kind nicht bewusst sind. Die Aufgabe der pädagogischen Fachkräfte ist es, den Kindern dem Entwicklungsstand angemessene Denkaufgaben zu stellen.
Die Wahrnehmung durch Sehen, Hören, Tasten, Schmecken und Riechen ist Grundlage für die Entwicklung von Gedächtnis - und Denkprozessen. Die Kinder lernen z.B. Gegenstände nach folgenden Merkmalen zu unterscheiden und sie danach zu ordenen (Größe, Gewicht, Farbe,...).
Kinder erhalten bei uns die Gelegenheit ihr Gedächtnis zu Schulen, indem sie z.B. Geschichten nacherzählen, kleine Gedichte lernen oder den Inhalt des Gelernten wiederholen. Das Gedächtnis kann auch mit geeigneten Spielen geübt werden.


Kreativität:

Wir ermuntern das Kind Reime zu erfinden, fantasievolle Geschichten zu erzählen, nach eigenen Vorstellungen zu malen, Selbsterfundenes zu singen oder sich rhythmisch zur Musik zu bewegen. Durch das gemeinsame Lernen in der Gruppe, wird das Kind als Person gestärkt.


Körper und Gesundheit:
Durch die Förderung körperlicher und geistiger Fertigkeiten, das heißt Trainieren von Grob- und Feinmotorik sowie Wahrnehmung des Körpers mit allen Sinnen, können die Kinder Stress besser bewältigen und entwickeln eine positive Anstrengungsbereitschaft. Sie entwickeln das Gefühl und Verantwortung für ihren eigenen Körper und ihre Gesundheit. Die Frustrationstoleranz wird gestärkt.


 

Soziale Kompetenz

Empathie:

Die Kinder haben die Gelegenheit Beziehungen aufzubauen, die durch Sympathie und gegenseitigem Respekt gekennzeichnet sind.

Die Kinder lernen die Fähigkeit zu entwickeln, sich in andere Personen hineinzuversetzen, sich ein Bild von ihren Motiven und Gefühlen zu machen und ihr Handeln zu verstehen.

Die Kinder lernen, dass man im Leben Niederlagen erfährt und ertragen muss.


Kooperationsfähigkeit/Konfliktfähigkeit:

Durch den Aufbau von Beziehungen und unsere Bereitschaft den Willen des Kind immer verstehen zu wollen, trainieren wir die Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit des Kindes und dem Kind wird klar ob sein Verhalten gut oder schlecht war. Wir lassen Konflikte zu, versuchen aber mit den Kindern eine Lösung oder einen Kompromiss zu finden. Wir versuchen den Kindern beizubringen, andere ausreden zu lassen, ihnen zu zuhören und bei Unklarheiten nachzufragen. Wir oder die Kinder agieren als "Mediator" (Vermittler).



Lernmethodische Kompetenz

Durch die Förderung der lernmethodischen Kompetenz legen wir den Grundstein für schulisches, lebenslanges, selbst gesteuertes Lernen (d.h. lernen wie man lernt)


Dies geschieht im Kindergarten anhand von Lernprozessen, die aus verschiedenen Projekten oder Jahresthemen entstehen. Gezielt auch durch unsere Vorschularbeit.
Die Kinder erleben bewusst und reflektieren mit den anderen, dass sie lernen, was sie lernen und wie sie es gelernt haben. Nur so können sie ihr Wissen in anderen Lebenssituationen anwenden.
Dies kann in individuellen oder gruppendynamischen Lernprozessen verwirklicht werden.
Wir begleiten diese Lernprozesse der Kinder durch Gespräche und Beobachtungen. Wir sorgen für die nötige Zeit und Ruhe, sodass Konzentration möglich ist.

Das Raumkonzept wird regelmäßig mit den Kindern durchdacht und bei Bedarf oder Wunsch verändert (Partizipation). Klare Regeln und Grenzen werden im Morgenkreis regelmäßig ausgehandelt und auch eingehalten.


Zitat: „Wer keine eigenen Wege geht, kann keine Spuren hinterlassen“



5. Bildungs-und Erziehungsbereiche, die durch verschiedene Methoden aus unten aufgeführten Bereichen gefüllt werden


Ethische und religiöse Bildung und Erziehung

Als gemeindliches Kinderhaus verfolgen wir trotzdem das Kirchenjahr mit seinen Festen und lassen religiöse Aspekte in unsere Arbeit miteinfließen. Das heißt, wir besuchen die Kirche, gestalten den Ablauf der Kirche vor dem St.-Martins-Umzug, der Nikolaus besucht uns im Kindergarten, wir organisieren eine Waldweihnacht mit den Eltern sowie eine weitere Weihnachtsfeier mit den Kindern und begeben uns auf die Suche nach dem Osterhasen.


Dabei begleiten uns geeignete Bilderbücher, religiöse Lieder und Meditationen. Dies hilft uns den ethisch und religiösen Hintergrund kindgerecht zu vermitteln. 

Wir legen Wert auf ein partnerschaftliches und familiäres Miteinandern im Kinderhaus und versuchen auch die Eltern miteinzubeziehen. Nur wenn Werte aktiv vorgelebt werden, können sie übernommen werden.

Auch der Morgenkreis und der Stuhlkreis dienen dazu, durch Gespräche, Lösen von Konflikten und ein friedliches Miteinander diese Werte zu vermitteln. Die Fähigkeit, sich in andere Personen hineinzuversetzen und für Andere ein Mitgefühl zu entwickeln (Empathie), kann nur durch die Vorbildfunktion von uns gelingen. 

Wir versuchen eine angenehme Atmosphäre in den Gruppenräumen zu schaffen um Raum für Gefühle, Stimmungen und Befindlichkeiten herzustellen. Dazu gehört auch die Möglichkeit zum Rückzug und/oder aktiver Austausch zwischen Kind und pädagogisches Personal (besonderst bei Verlust und Trauer).


Sprachliche und medienbezogene Bildung sowie Förderung

Sprache entwickelt sich während der ganzen Kindheit in vielfältigen Settings - in der Familie, in Alltagssituationen und in Bildungseinrichtungen. Kinder mit wenig sprachlicher Anregung innerhalb der Familie sind in ihrer Sprachentwicklung häufig benachteiligt, d.h. dass dieser Bereich mitunter den größten Teil unseres Bildungsauftrags einnimmt.

Von Einzelgesprächen, über Gespräche in der Gruppe, Sprachspielen, Reimen, Bilderbücher, Geschichten, Rollenspiele, Beschreiben, Benennen, Erzählen, Nacherzählen, Diskussionen im Morgenkreis und im Stuhlkreis ist die Sprache unser täglicher Begleiter (mögliche Hilfsmittel: Medien).

Die Kinder sollen Wortschatz, Begriffe, Lautbildung, Satzbau und sprachliche Abstraktion entsprechend ihrem Entwicklungsstand erweitern und verfeinern. Die Verwendung von Dialekten wird unterstützt und gepflegt. Man spricht auch von Schaffen eines phonologischen Bewusstseins.

Kinder mit deutschsprachiger Herkunft, die einen auffälligen Sprachstand haben, können aufgrund einer Sprachstandserhebung und der jeweiligen Auswertung zur Teilnahme am Vorkurs Deutsch angemeldet werden (nicht verpflichtend - Eltern entscheiden darüber) oder es werden Sprachfördermaßnahmen empfohlen (Logopädie).

Kinder, deren Eltern (ein Elternteil oder beide Eltern) nicht deutschspachiger Herkunft sind, werden mit Hilfe eines bestimmten Beobachtungsbogen (Sismik) auf ihren Sprachstand geprüft und nach der Auswertung je nach dem zu einem Vorkurs Deutsch verpflichtet oder andere geeignete Sprachfördermaßnahmen empfohlen.

Der Vorkurs Deutsch wird in Zusammenhang mit einer dazu ausgewählten Grundschule und uns wöchentlich durchgeführt.


Mathematische und naturwissenschaftliche Förderung sowie Umweltbildung

Der Tagesablauf im Kindergarten beinhaltet viele mathematische Ansatzpunkte wie z. B.: Zahlen von Mengen (vergleichen von Objekten, ordnen und benennen), geometrische Formen, simultanes Erkennen (Würfelaugen), bis hin zur Bewältigung spezieller mathematischer Aufgaben (Zahlen erkennen z.B. von 1 bis 10 und Bewusstsein schaffen im Zahlenraum).

Das Freispiel in der Bauecke fördert besonders das räumliche und architektonische Bewusstsein.

Auch arbeiten wir an Werkbänken mit verschiedenen Materialien, welches handwerkliches Geschick und technischen Verstand fordert und fördert. 

Mit verschiedenen Experimenten und naturbezogenen Versuchen (z.B. Wasser wird zu Eis, Farbenmischen, Kalt-Warm, etc.) wollen wir den Kindern vereinfacht Gesetzmäßigkeiten und Abläufe der Natur und der Technik näher bringen.

Wir versuchen auch bei den Kindern ein Bewusstsein für unsere Umwelt und Natur zu schaffen (z.B. aktive Müllvermeidung, Mülltrennung und Recyclingsprozesse (z.B. statt Joghurt im Becher -> abfüllen)).

Bei unserem 14-tägigen Waldtag nehmen die Kinder mit allen Sinnen die Umwelt war, lernen natürliche Lebensbedingungen der Tiere kennen, die Artenvielfalt der Pflanzen und entwickeln dadurch Achtsamkeit, Gefühl und Verantwortung für die Natur (Wertevermittlung).


Zitat: „Nie ist die Neugier, die Lust am Forschen und die Offenheit für neue Erfahrungen größer, als in den Jahren vor der Einschulung“

 

Ästhetische (Künstlerisch, kulturell) und musikalische Bildung

Ästhetische Bildung und Erziehung hat immer etwas mit Kunst und Kultur zutun. Durch die Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur, entfalten Kinder immer ihr kreatives und künstlerisches Potential.  Kreativität ist die Fähigkeit, im Denken neu und unerwartende Wege zu gehen (Lernen durch Tun). Kinder erkunden von Geburt an, ihre Umwelt mit allen Sinnen und machen dadurch die unterschiedlichsten Erfahrungen. Daraus entwickelt sich ein ästhetisches Lernen.

Zitat: "Lernen durch die Sinne ist in der frühen Kindheit die Grundlage für Bildung" (BEP)

Durch verschiedene Angebote schulen wir die Sinne und fördern die Kreativität und Fantasie. Angefangen von der Wand- und Raumgestaltung, die bei den Kindern eine angenehme, gemütliche, warme Atmosphäre erzeugen soll, bis hin zu vielen künstlerischen Techniken wie Malen mit verschiedenen Farben, Schneiden, Gestalten mit verschiedenen Materialien, Formen mit Knete, Ton, Gips, Falten usw.

Die Gesamtpersönlichkeit des Kindes formt sich.


Musik begleitet uns täglich in unterschiedlichsten Formen. Sei es das Singen von Liedern, das Spielen von Sing- und Kreisspielen oder der Einsatz von Instrumenten. Seit geraumer Zeit bieten wir eine musikalische Frühförderung im Haus an, die von einer ausgebildeten Musiklehrerin angeboten wird.


Zitat: „Musik als Balsam für die Seele“


Bewegungs- und gesundheitliche Förderung

Bewegung ist für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Kindes unerlässlich. Die Bewegungsbedürfnisse des Kindes zu vernachlässigen heißt, kindliche Entwicklungsprozesse empfindlich zu stören. Bewegungsmangel kann Haltungs- und Organschwächen begünstigen und negative Auswirkungen auf die Belastbarkeit, Ausdauer und Koordination haben. Daher versuchen wir jeden Tag in den Garten zu gehen und bieten je nach Kapazität unseres Bewegungsraumes und der Wetterlage eine "Bewegungsbaustelle" an (Förderung der Grobmotorik und Gleichgewichtssinn). Zusätzlich wird durch Tanz und Spiel dem Bewegungsdrang der Kinder entgegengekommen. Gesundheit ist mehr als nur das Freisein von Krankheit. Gesundheit ist ein Zustand von körperlichem, seelischem, geistigem und sozialem Wohlbefinden (Def. von WHO). Dazu gehört ein gewisses Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit und somit ihre Gesundheit zu stärken (gesunde Ernährung, Zahnarzt, Stärkung von Ressourcen,...), den richtigen Umgang mit Stress zu entwickeln, Selbstwahrnehmung und Einfühlvermögen zu erlangen.

Wenn Kinder lernen, was gesunde Ernährung heißt, wie wichtig es ist sich viel zu Bewegen, Verantwortung für seinen Körper und Gesundheit zu übernehmen, so schafft dies eine gute Basis. Durch die heutige Reizüberflutung und immer wieder auftretenden familiären Problemen, stehen die Kinder vermehrt unter Stress. Dies wirkt sich auf ihre Gesundheit aus z.B. häufiges Auftreten von Übelkeit, Bauchschmerzen, usw.

In der Gesundheitserziehung ist es uns ein großes Anliegen, den Kindern selbst bestimmte Verantwortung für ihr eigenes Wohlergehen, ihren Körper und ihre Gesundheit beizubringen. Dazu gehört z. B. wettergerechte Bekleidung, Sättigungsgefühl, hygienische Erziehung. Dabei lernen die Kinder auf ihren Körper zu achten und auch andere Kinder darauf hinzuweisen.

Wir haben seit einigen Jahren speziell zu diesem Thema  eine Projektwoche "1. Hilfe/Gesundheit"  eingeführt.



 

6. Kooperation Kindergarten / Grundschule

 

Das letzte Jahr vor der Einschulung, ist für die Vorschulkinder ein besonderes Jahr. Auch wenn sich die Vorschule über die gesamte Kindergartenzeit erstreckt, werden in diesem Jahr speziell geplante Zusatzübungen (z.B. wöchentliche Vorschulstunden, vorschulkindergeeignete Gesellschaftsspiele) und Aktionen (z.B. Besuch beim Bäcker, Schulwegtraining, Ausflug nach Poing zum Wildpark, Besuch beim Bürgermeiser, UKM-Besuch,...) von uns durchgeführt. Die Schultüten werden gemeinsam mit den Mamas in der Regel bei uns gebastelt.


Jedes Vorschulkind hat eine eigene Vorschulmappe in der verschiedene, spezielle Arbeiten abgeheftet werden.
Wir führen gemeinsam den "Scherenführerschein" durch, der die Kinder anhand von Arbeitsblättern, sicher mit der Schere macht. Die Kinder erhalten zur Belohnung ein Zertifikat und einen "Scherenführerschein".
Mit einem verdiehnten Abschlussfest werden die Vorschulkinder verabschiedet.

Kinder sind hoch motiviert, wenn sie in die Schule kommen und meistern den Eintritt in diesem neuen Lebensabschnitt in der Regel gut. Aufgabe der Tageseinrichtungen ist es, die Kinder langfristig und durch angemessene, zielgerichtete Bildung und Erziehung auf den Übergang vorzubereiten. Um diesen Übergangsprozess  erfolgreich zu gestalten, bedarf es des regelmäßigen Dialogs und der Abstimmung zwischen Tageseinrichtung und Schule.


In Zusammenarbeit mit der Kooperationsbeauftragten der Schule, finden folgende Maßnahmen statt:


BIF Stunde (besonders individuelle Förderung)

Wir besuchen mit den Vorschulkindern 1 Mal pro Woche die erste Klasse in der Grundschule. In dieser Stunde versucht die Lehrerin im Laufe des Jahres, den Vorschulkindern aus allen Bereichen des Lehrplans für die 1. Klasse einen Einblick zu geben, d.h. Buchstaben, Zahlen, Geometrische Formen (Geobretter), Sprache, Mengen, usw.

Außerdem lernen die Kinder alle Lehrer, das Schulhaus, Einblick in den Unterrichtsablauf, Schulweg (Kinderhaus - Grundschule), ... kennen. Dadurch wird der Unsicherheit und schlimmsten Falls Angst vor dem neuen Lebensabschnitt "Schule" entgegen gewirkt und der erste Schultag wird mit Freuden erwartet.

Wenn die Schweigepflichtsentbindung im Voraus von den Eltern gewährleistet wurde, findet ein reger Austausch zwischen Erzieher und Lehrer statt.

Somit ist der Übergang vom Kindergarten in die Schule bestens vorbereitet.


Übernahmegespräche/Hospitation

In der Zeit vom Januar bis April finden die sogenannten Übernahmegespräche statt. Diese Gespräche finden mit Eltern der Vorschulkinder (kann auch auf Wunsch mit einer Lehrkraft) und der Erzieherin statt.
Sie basieren auf den Beobachtungen der Kindergartenzeit, dem Erfahrungsaustausch zwischen Schule und Kindergarten und den Einschätzungen der Eltern.

Die Lehrerin der BIF-Stunde besucht uns (Hospitation) kurz vor dem Schulspiel, um mit uns die Übernahmegespräche der baldigen Schulkinder durchzuarbeiten (vorausgesetzt die Schweigepflichtsentbindung wurde von den jeweiligen Eltern unterschrieben) und im Vorfeld Informationen über die einzelnen Kinder mitzubekommen.


Elternabend für die zukünftigen Schulkinder

Die Schule organisiert einen Elternabend für die zukünftigen Schulkinder an dem sie sowohl rechtliche wie auch inhaltliche wichtige Informationen weiter gibt. An diesem Abend besteht auch die Möglichkeit alle Fragen zu stellen die den Eltern am Herzen liegen.


Schulspiel

Das Schulspiel in Eberfing ist zugleich verbunden mit der Schuleinschreibung. Alle Vorschulkinder müssen daran teil nehmen (auch wenn eine Rückstellung geplant ist). Es findet in der Woche nach den Osterferien statt.  Während die Kinder mit einer Lehrkraft eine gestellte Schulstunde, in der sie gezielt beobachtet werden, absolvieren werden die Eltern bestens von dem bestehenden Elternbeirat versorgt.

Die Kinder müssen verschiedene Aufgaben aus den Bereichen Mathematik, Sprache, Fein- und Grobmotorik und Phantasieeinsatz bewältigen.

In dieser Zeit werden Konzentration, Ausdauer, Durchhaltevermögen und soziales Verhalten von Lehrern und Erziehern beobachtet.

Im Anschluss erfolgt eine kurze Besprechung zwischen Lehrkraft und Beobachtern. Danach werden die Eltern mit ihren Kindern einzeln über die jeweilige Schulreife und Beobachtungen informiert. Wenn alles gut verlaufen ist, erfolgt gleichzeitig die schriftliche Schuleinschreibung.


Erster Schultag

Die Schüler und alle Lehrkräfte begrüßen die "ABC-Schützen" und ihre Eltern mit einem Lied.

Die Erzieherinnen sind auch anwesend und gratulieren zur Einschulung.



7. Integration und Inklusion


Unter Integration versteht man die Eingliederung von Kindern, die aufgrund ihrer Biografie oder ihrer körperlichen, geistigen, psychischen Verfassung oder aufgrund anderer Ursachen (z.B. Entwicklungsverzögerung, Kinder mit Migrationshintergrund, usw.) gesellschaftlich benachteiligt sind. Inklusion für uns als Kita bedeutet in Hinblick auf die Definition von Integration, dass wir versuchen diese Kinder aufzunehmen. Natürlich wägen wir fachlich ab ob wir die jeweiligen Beeinträchtigungen in der Form bewältigen können, wie sie das Kind benötigt und diese versuchen in unsere Arbeit einzubinden, soweit es unsere Einrichtung in räumlicher und personeller Situation zulässt.

Das heißt, dass wir gut vernetzt sind, sowohl Fachleute zu Rate ziehen können, die mit uns entscheiden, wie wir vorgehen sollen. Oberstes Gebot sollte immer sein: Wir schaffen für jedes Kind die bestmögliche, individuelle Lösung.


Zitat:
„Ein Stück Weg gemeinsam gehen“

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